Fenster – das interreligiöse Projekt

Kunstmusikfilm:

Fenster (das Bild zum Lied)
Bei dem Kunstprojekt “Fenster“ geht es mir um das Aufbröseln religiöser Grenzen im Kopf und das Ausrichten auf das verbindende

Element aller Gläubigen (auch ein Nicht-Glaube ist ein Glaube)…

 

 

Wir alle sind kulturell geprägt worden und sehen immer nur Fragmente der allumfassenden Wirklichkeit. Selbst wenn wir meinen, nicht religiös zu sein, sind wir hier in einer christlich geprägten Kultur groß geworden. Den Religionen dieser Welt fehlt die Bereitschaft zu einer fortwährenden Reformation, die dem Gesetz des Lebens und somit der ewigen Metamorphose Rechnung trüge. Das können wir ändern!

Wenn wir erkennen, dass das Bedürfnis zum Glauben an eine gute tragende Kraft die Menschen eint und somit auch verbinden kann, ist uns die Philosophie von Andersgläubigen zuallererst nicht suspekt sondern Inspiration, unseren eigenen Glauben zu öffnen.

Folgen wir nur dem Prediger oder auch der Wahrheit in unseren Herzen?
Eine lebendig ausgelegte Glaubenspraxis ist zuträglich, solange sie den Menschen hilft, ihre Ängste anzusehen und sich ihnen hinterfragend zu stellen. Wenn der Glaube Mitgefühl sät und positive Impulse gibt, ist er ein gesellschaftlich bereicherndes Element und Grund zu Austausch und gegenseitigem Interesse.
Benötigt der gelebte Glaube kunstvoll verbaute Steine mit Buntglasfenstern, Kreuzen, mehrarmigen Leuchtern, Fähnchen-Ketten oder Gebets-Teppichen?
Sicher, glauben kann man auch in der Kirche, in der Moschee, in der Synagoge, im buddhistischen Tempel… doch auch im Chemielabor, auf der Yogamatte, im Tonstudio oder Atelier und in der Obdachlosen-Suppenküche kann man glauben.

Woran glaubst? Wonach strebst du?

Was ist mit dem ironischen Satz „Glauben kann man in der Kirche.“ gemeint? Daraus spricht die Überzeugung: „Glauben sollte man nicht, wenn man nicht naiv sein möchte. Denn im Wissen wohnt jene wahre Macht und Sicherheit, die ein realistischer Mensch zum Überleben braucht.“
Nun, ich sehe das anders: glauben kann man überall, und man kann trotzdem realistisch sein, wenn man glaubt. Ja sogar mehr als das…

Der Glaube kann Dir helfen, das Unmögliche zu versuchen, das für möglich zu halten, was über deine Erfahrungen und Vorstellungen hinaus realisierbar wäre, zu probieren, neu zu denken, dich langsam und geduldig heranzutasten, über Dich selbst hinauszuwachsen und dein Wissen nicht nur zu deinem persönlichen Vorteil einzubringen sondern auch zum Wohle der Gemeinschaft. Nur mit so einem Glauben ist menschliche Evolution möglich.

Das von dir ermöglichte Wohl anderer kehrt an irgendeinem Punkt immer zu dir zurück. Nicht nur die christliche Lehre spricht von diesem Zusammenhang.

Der Glaube kann dir innere Fenster öffnen, die dir die Weite zeigen, die die geistige Enge kuriert.

Wenn Du selbst nicht mehr weiter weißt, gibt es immer eine gute Macht, die Dir wohlgesonnen und durchaus empfänglich für Deine Fragen und Sorgen ist. Warum die Fragen und Sorgen darüber verschweigen? Die inneren Rezeptoren müssen geöffnet werden, um die Antworten zu erhalten.
Es gibt Momente, da darf man sich an diese Kraft wenden. Es ist die höchste Form von Mut, sich an sie zu wenden.

Die persönlichkeitsbezogenen flachen Wurzeln, die ihre Nahrung im Konsum und in der Bestätigung suchen, werden immer nur nach Außen dringen und niemals das Innere befrieden können. Sie können immer nur kurzfristig einen inneren Mangel ausgleichen, langfristig nähren sie ihn aber nur.

Es gibt ausgefeilte Manipulationstechniken, die uns weismachen sollen, wir bräuchten all diese Güter, all den Erfolg und all die Sicherheit, um zufrieden zu sein. In Wahrheit aber engt uns der Besitz nur ein und macht uns zu Menschen, die dem „Mein“ verhaftet sind und Angst haben, zu teilen. Man will mehr als andere haben, sein, darstellen. Man will die Angst und die Verletzlichkeit vermeiden. Man rafft an sich, was man kriegen kann, und schielt dabei doch nur nach außen, anstatt nach innen zu blicken.

Doch das Teilen ist für mich die eigentliche Freude im Leben.
Für mich ist das Teilen der achte Sinn, ein inneres Ertasten, eine Photosynthese, die Gefühls-Energie liefert und Herzen verbindet.
Die Erfüllung findet man genau dort, wo dieser Sinn lebendig werden darf. Denn wo man teilt, ist man nicht allein.
Die Verbundenheit ist das, was alle Menschen zutiefst ersehnen. Selbst die Verbundenheit mit sich selbst entsteht im Sichmitteilen sich selbst gegenüber. Die Sehnsucht ist nichts als die Erinnerung daran, sich selbst und anderen tief zu begegnen, sein Erleben zu teilen.

Flüchtende Menschen, die in unser Land kommen, haben zum Glauben oft einen vollkommen anderen Bezug als die Menschen in Europa… andere Bilder, andere Rituale, andere Namen, andere Bücher, andere Kulturen…
Und doch ist es ebenso eine gute Macht, der sie sich zuwenden. In all ihrer Verzweiflung, das eigene Land, die eigene Geschichte, viele ge- liebte Menschen, identitätsformende gesellschaftliche Werte loslassen zu müssen, gibt es eine unerschütterliche Größe, die einen Gläubigen tragen kann. Der Glaube ist eine Ressource.

Die persönlichkeitsformenden Wurzeln zerfallen zu Staub, wenn die Seele am Ende eines Lebens zu den Sternen reist. Die Person wärt nicht ewig. Selbst wenn man nicht an das ewige Leben der Seele glaubt, ist die Endlichkeit der stofflichen Existenz und der damit verbundenen Person für jeden von uns eine unausweichliche Realität.
Das, was der Mensch aber mit anderen teilt, kann bestehen bleiben. Oder gibt es noch mehr?

Warum sind wir hier als fleischliche, endliche Wesen? Wo liegt die Chance als Mensch, zu dieser Zeit, an diesem Ort, einen liebevollen Ein- fluß zu nehmen? Und wenn es auch nur ein kleiner Einfluß ist.

Was zeigt uns das Fenster in das wahre Leben?
Was ist die Essenz? Worauf können wir uns fokussieren?
Wenn man alles verliert, wofür der Verstand aber auch das Herz einst kämpften und glaubten, zu leben, ist immer noch etwas übrig.

„Bin ich mitfühlend? Teile ich auch das Leid? Oder teile ich nur die Wonnen?“
Wieviele von uns stellen sich diese mitfühlende Frage, wenn sie an die flüchtenden Menschen denken, bevor sie das Leid dieser Menschen wieder verdrängen, um in ihrer eigenen Realität weiter zu funktionieren und auch das Geschenk ihres Lebens genießen zu können? – was durchaus auch ein Aspekt des Lebens ist. Man sollte sich ja auch bewusst daran erfreuen.

Mein Wunsch ist es, aufzuzeigen, dass Integration möglich ist, wenn wir die menschen-eigenen Ängste vor dem „Fremden“ erkennen, be- leuchten und umwandeln in Neugierde, Akzeptanz und die grundsätzlich mutige Annahme des Guten im anderen…

Mensch zu sein, das ist eine Herausforderung, eine Aufforderung. Existieren wir? Glauben wir? Wissen wir?

Haben wir wirklich eine realitätsbezogene Kontrolle über unser Leben? Und ist diese Kontrolle wirklich so erstrebenswert, wie man uns beigebracht hat? Oder gibt es noch etwas viel Wichtigeres? Etwas das über das Persönliche hinausgeht? Gibt es ein Erleben, das den inneren Sinn und die körperlichen Sinne benetzt?
Ich ahne und fühle: ja. Mit meiner Intuition verbunden, weiß ich sogar davon. Es gibt mehr als ich planen und kontrollieren kann. Einen Raum, in dem das wahre Erleben möglich wird.

Es ist unbegreiflich. Es ist ein Wunder. Es ist schmerzhaft, oft einsam. Es ist unglaublich Grenzen-sprengend endlos, das Leben. Und irgend etwas Gutes kann von jedem von uns ausgehen – auch von mir. Irgend ein „Danke“ an das Licht. Ein Teilen mit allen.

„Bin ich mitfühlend? Teile ich auch das Leid? Oder teile ich nur die Wonnen?“
Wieviele von uns stellen sich diese Frage, wenn sie an die flüchtenden Menschen denken, bevor sie das Leid dieser Menschen wieder verdrängen, um in ihrer eigenen Realität weiter zu funktionieren und auch das Geschenk ihres Lebens genießen zu können? – was durchaus auch ein Aspekt des Lebens ist. Man sollte sich ja auch bewusst daran erfreuen.

Mein Wunsch ist es, aufzuzeigen, dass Integration möglich ist, wenn wir die menschen-eigenen Ängste vor dem „Fremden“ erkennen, beleuchten und umwandeln in Neugierde, Akzeptanz und die grundsätzlich mutige Annahme des Guten im anderen…

Mensch zu sein, das ist eine Herausforderung, eine Aufforderung.
Existieren wir? Glauben wir? Wissen wir? Haben wir wirklich eine realitätsbezogene Kontrolle über unser Leben? Und ist diese Kontrolle wirklich so erstrebenswert, wie man uns beigebracht hat?

Oder gibt es noch etwas viel Wichtigeres? Etwas das über das Persönliche hinausgeht? Gibt es ein Erleben, das den inneren Sinn und die körperlichen Sinne mit Wahrhaftigkeit benetzt? Ich ahne und fühle: ja.
Mit meiner Intuition verbunden, weiß ich sogar davon.
Es gibt mehr als ich planen und kontrollieren kann – einen Raum, in dem das wahre Erleben möglich wird.

Es ist unbegreiflich. Es ist ein Wunder. Es ist manchmal schmerzhaft, oft einsam. Es ist unglaublich Grenzen-sprengend endlos, das Leben. Und irgend etwas Gutes kann von jedem von uns ausgehen – auch von mir. Irgend ein „Danke“ an das Licht. Ein Teilen mit allen.

Ich würde mir niemals anmaßen, zu behaupten, ich hätte eine Erklärung gefunden, die allgemein gültig wäre oder benennen könnte, was das Göttliche ist. Ich habe eine persönliche Vorstellung davon. Doch kann und darf diese Vorstellung niemals den Anspruch haben, allgemeingültig sein. Aber unser aller Gleichheit vor dem Guten ist gegeben. Das ist hoffentlich nicht nur für mich ein ethisches Gesetz.

Wir haben an jedem Tag die Möglichkeit, das verriegelte Fenster, dessen Glas von innen mit Angst und Vorurteilen bemalt ist, zu öffnen. Erst dann sehen wir das Fenster von außen – mehrdimensional, Grenzen-sprengend, bescheiden, dankbar. So haben unser Denken und unsere Worte einen tragenden Charakter.
Meine Vorstellung von Gott ist privat. Deine Vorstellung von Gott ist privat. Doch ich weiß: es gibt eine gute Kraft, die liebevoll auf uns blickt und IMMER da ist. Vielleicht ist es ein göttliches Wesen, vielleicht ist es das universelle Bewusstsein, vielleicht ist es die Macht der Liebe, vielleicht ist es die Magie in aller Materie mit ihren natur- wissenschaftlich erforschbaren Wundern unter dem Mikroskop… Vielleicht ist es sogar all das zusammen, weil unser aller Imaginationen dies benennen und meinen, zu erkennen.

Doch sind unsere Vorstellungen immer nur Einzeltöne eines großen imaginativen harmonischen Einklangs. Dieser Klang kommt aus der guten Macht. Sie ist da, hier, innen, außen, überall… Angst, Gewalt und Schmerz machen diesen Klang manchmal dissonant. Doch die Leinwand aus Frequenzen dahinter ist in einem Weiß aus Harmonie und göttlicher Ordnung grundiert. Im Weiß sind alle Farben und alle Klänge geborgen.

Diese Harmonie wirkt umso mehr in uns, wie wir uns nur trauen, uns an sie zu richten.

Das Gebet „Fenster“ ist ein ebensolches Ansprechen. Es ist ein mutiger Schritt auf das Göttliche zu.
Das Fenster ist noch mehr. Es ist ein Schlüssel zur Selbstverantwortung.
Natürlich ist es erleichternd, an eine Macht von oben oder von außen zu glauben, Hilfe zu erbitten und sich klein zu machen vor der Unendlichkeit der Schöpfung. Aber es ist viel mutiger, demütig UND groß zu sein, als die Demut vor Gott als Ausrede zu nehmen, klein zu bleiben.
Die erschreckende Wahrheit ist: man braucht den Mut, sein eigener Gott zu sein, um wirklich zu erkennen, dass Gott Dir nicht helfen kann, wenn Du das Göttliche in Dir selbst nicht erkennst.
Kirchensteuern, Helfersyndrom, Terror – im Schatten wie im Licht: die Verantwortung an Gott abzugeben, wird uns nirgendwohin führen.
Weder die Vorstellung von Jungfrauen noch jene der Sorglosigkeit im Himmel oder die Angst vor der vergeltenden Hölle werden uns JETZT weiterbringen und verbessern, was irdisches Leid verursacht.
Das verbindende Element zwischen uns allen, das wir nur finden können, wenn wir es in uns selbst beginnen, zu suchen, ist die Liebe und zwar die bedingungslose.
Kein „gehen sie über Los und beten sie einhundert Vaterunser am Tag“ wird uns helfen, praktisch zu leben, ohne dabei anderen zu schaden. Der gelebte Glaube sollte uns nicht die Lebenszeit rauben. Er sollte uns helfen, unsere Lebenszeit bewusst zu nutzen.

Das Verbinden mit der guten Kraft könnte uns eine Hilfe sein.

Ich habe ein Lied. Es ist schlicht. Es ist einfach, aber es ist ehrlich. Es erlaubt mir, meine Verletzlichkeit zuzulassen.
Die Verletzlichkeit geht mit der Lebendigkeit einher. Vielleicht kann es andere berühren, ihnen ein wenig Trost spenden oder sie dazu inspirieren, es weiter zu teilen.

„Zeige mir das Fenster in das wahre Leben.“ Das ist der Tenor meines Lied-Gebets.
Der Glaube soll mich nicht ideologisch von meinen Ängsten und Sorgen distanzieren. Er soll mich nicht retten. Ich möchte mich nicht verstecken.
Ich bitte vielmehr die gute Kraft, mir zu helfen, mein inneres Fenster zu öffnen und meine begrenzten Vorstellungen zu überwinden.
Und ich glaube, dass dies jeder Mensch nötig hat. Wir alle sind bis zum Lebensende, auf dieser Reise, niemals fertig damit.
Jeden Tag können wir alle uns erinnern, dass nur wir selbst, nicht Gott, etwas ändern können, er aber sehr wohl dabei helfen kann, uns zu verändern und loszulassen, was unsere Angst einst nährte. Wir können aufhören, uns manipulieren zu lassen. Wir können beginnen unsere Ängste ernst zu nehmen und über sie zu reden. Damit die Liebe wachsen kann und auch das Vertrauen.

Das musikalische Gebet, so ist meine Idee, soll verpackt sein in ein von mir gemaltes Fenster, das man hinstellen kann, indem man es öffnet. Es gibt eine Version mit und eine ohne Gesang auf der Cd, und man kann mitsingen oder schweigen. Ganz egal, was Du meinst, zu sein: Christ, Buddhist, Moslem, Jude, Hindu, Indianer… Wenn Du Atheist bist, dann singe die Liebe an. Sie wird Dich hören.

Das wäre mein Beitrag für mehr Frieden in der Welt.
Denn der Frieden beginnt in uns selbst.
Das weiße Licht, egal in welchem Gewand es sich auch zeigen möchte, macht da keine Unterschiede. Die Liebe ist universell.
Lasst uns den Fokus auf das richten, was wirklich zählt und der Angst den Sauerstoff zum Lodern nehmen, denn die Liebe braucht alle Luft, die sie kriegen kann, um wieder zu atmen.
Es brennt auf der Welt. Und die Liebe soll ein Feuer entfachen, das sich entgegen stellen kann.
Übrigens ist dies eine Technik, die durchaus auch bei Waldbränden eingesetzt wird. Feuer gegen Feuer.
Wir sollten die Schatten annehmen. Wir können sie nicht ausmerzen. Die Dualität ist das Leben.
Doch das Gleichgewicht zwischen den Polen ist aus dem Ruder. Es ist ein Prozess, es wieder herzustellen.
Das schaffen wir nur gemeinsam.

Du bist wichtig. Glaube an Dich, und glaube an die gute Macht. Nimm Kontakt auf zu der guten Macht, die größer ist als wir alle. Sie ist mit unserem kognitiven Begreifen nur zu erahnen, aber mit unseren Herzen können wir sie spüren. Sie braucht nicht unbedingt einen Namen. Sie ist ein Teil von Dir.

Das vertonte Gebet “Fenster“ ist auf meinem Album “Zeilensteine“ enthalten, das ich mit einem Künstler-Stipendium der Café-Royal-Kulturstiftung realisieren konnte. Darin findet man Musik, Gesang, Texte/Gedichte und Kunst von mir.

Ich möchte gern weitere “Fenster“-Ausstellungen und -Performances für eine gelungene Religionsverständigung in unsere Gesellschaft einbringen und in Zukunft auch eine “Fenster“-Single publizieren. Auch Preisgelder würden direkt in das Projekt fließen.

Das Lied nennt die gute Macht nicht beim Namen. Jeder kann das Lied an seinen Gott oder auch an die Liebe richten. Doch die Melodie und der Text sind für alle gleich.

Ich möchte das “Fenster“ an Orte bringen, wo Menschen aus vielen Kulturen zusammenkommen und die Fenster dann gern auch spenden – am liebsten an Institutionen, die sich für die Integration von geflohenen Menschen stark machen und frei zugänglich sind.

Das Befassen mit dem Lied im Deutschunterricht für Einwanderer wäre eine zusätzliche Möglichkeit, die innere Verwandtschaft zu Andersgläubigen bewusst zu machen und Verbindungen offen zu legen, die in unserem urmenschlichen Bedürfnis nach dem Glauben und der damit erfahrbaren Hoffnung wurzeln.

Fenster

Hol das Sehen in meine Augen. Schein das Licht in meinen Stern.

Form das Glück aus alten Sorgen. Lenk mein Leben in die Bahn.

Dann zeige mir die Weite in den Worten und hol mich in dein Land , die Erde in der Hand.

Lehre mich, den Augenblick zu lieben, jedes Korn im Sand…

Und dann zeige mir das Fenster in das wahre Leben.

Gib mir Zeichen, setz die Weichen. Hol mich ab von wo ich steh.

Mach mich unsichtbar für Geister. Weih den Weg, auf dem ich geh.

Dann zeige mir die Liebe in den Herzen und lehre mich Vertrauen, mich nicht mehr umzuschauen.

Erinner mich ans Fliegen. Lehre mich das Siegen, und verwende mich… Dann zeige mir das Fenster in das wahre Leben.

Führ mich durch die Nacht der Zweifel in das Morgenrot. Bring das Neue in mein Sein. Sprich zu mir in Reimen. Bring mich in den Garten. Ich kann nicht länger warten.

Dort scheint mein Seelenlicht direkt in mein Gesicht. Ich fühle meine Flügelschwingen, die Freude mich durchdringen. Kaleidoskope Farben heilen alle Narben.
Hier im wahren Leben bin ich bereit zu geben…
Das Fenster hängt schwebend in der Zeit… weit geöffnet.

Lina Hawk, Juni 2018