Das Zentrum (Gedanken zum Krieg und zum Frieden im Kleinen)

Das Zentrum (Gedanken zum Krieg und zum Frieden im Kleinen)

Die Liebe hält den Raum.
Sie stellt sich zwischen die Aggression und Dich.
Solange Du ihr nur etwas mehr Vertrauen entgegen bringst als der Angst.
Selbst dann, wenn die Aggression sich in Dir selbst zeigt.

Sie ist nicht schlecht. Sie ist das Ventil über dem Gefühl, das Du zu lang ignoriert hast.

Sie kommt oft im ungeeignetsten Augenblick nach oben. Manchmal explodiert sie. Manchmal kündigt sie sich leise an. Schau sie an. Ignorier sie nicht. Sie will dir etwas sagen. Sie zeigt auf Saiten in Dir selbst, die in Dir schwingen, doch so laut, dass die feinen Obertöne schon nicht mehr hörbar sind. Lass sie erklingen, diese unbequeme Harmonie.
Wenn Du ihr bewusst zuhörst, kannst Du einen respektvollen Abstand zu der Aggression nehmen, um Dich zugleich an der Liebe festhalten zu können.
Hör der Wut, dem Trotz, dem Zweifel zu.
Aber mit Abstand.
Dann ist die Liebe für Dich da und hilft Dir, das Gefühl hinter der Aggression zu erkennen und zu heilen.
Der kleine Presslufthammer im Inneren kommt aus der Angst und erschafft künstliche Trennung.
Eigentlich genau das, wovor wir Angst haben. Denn jeder Mensch wünscht sich ja Verbindung.
Wo Angst ist, kann keine Liebe sein.
Wo Angst ist, ist meist eine Verletzung dahinter, die geheilt werden möchte.
Greifst Du die Liebe an, wo sie sich vertrauensvoll entfaltet hat, wirst Du immer gegen sie gewinnen, denn sie schlägt niemals zurück.
Nur die Angst würde zurückschlagen.
Doch die Liebe verweilt auch nicht da, wo man Opfer ist.
Gehst Du nicht davon aus, dass die Liebe da ist, wirst Du sie auch nicht spüren.
Zurück bleiben dann wieder Angst, Trauer und Leere.
Und das unangenehme Gefühl ist trotzdem noch da.
Entweder ist es noch in Dir oder es lebt in Deinem Gegenüber weiter. Denn wo ein alter Schmerz Aggressionen produziert und Du ihnen erlaubst, verletzend statt achtsam nach aussen zu drängen, wird Deine Angst sich ausbreiten wie ein Virus. Und wo die Angst ist, ist wieder die Wut nicht weit.
Entweder Du nimmst Abstand und suchst Schutz in der Liebe, oder Du verlierst Dich in der Angst.
Wo die Liebe dann aber lieber verweilt, wird nicht mehr in Deinem Gesichtsfeld sein, denn Du hast sie nicht sehen wollen, wo sie doch da war. Auch in Dir.
Du entscheidest in jedem Augenblick, wohin Du sehen möchtest.
Die Liebe sieht hin, doch sie spricht nur dann, wo ihr gern zugehört wird.
Wo zuviel gesprochen wird, ist vielleicht eine Angst dahinter, die geheilt, nicht verurteilt werden möchte.
Wo zu lang geschwiegen wird, ist vielleicht eine Angst dahinter, die geheilt, nicht verurteilt werden möchte.
Wenn Die Liebe etwas lehren möchte, tut sie dies, in dem sie Türen und Fenster öffnet auf das Neue, das Unbekannte, das Fremde. All diese Dinge gehören auch zu Dir. Denn wir sind alle eins.
Was Du im Gegenüber ablehnst, lehnst Du auch in Dir selbst ab.
Was Du im Gegenüber annimmst, kommt in Dir selbst zur Ruhe.
Wenn man etwas von der Liebe lernen möchte, fragt man nach, wenn man nicht versteht.
Doch wo zu viel „Gegen“ im Raum ist, kann kein „Warum“ mehr Platz finden.
Die Liebe ist ehrlich, aber bei Zeiten.
Sie erkennt, wann die Ehrlichkeit auch den nötigen Raum hat, sich sanft zu zeigen und Wurzeln zu schlagen und mit ihrer Umwelt zu verschmelzen.
Dann kann daraus ein Baum werden, der Früchte trägt, die nahrhaft für alle sind.
Jedes Gefühl ist da, weil es Dir etwas zeigen möchte.
Lenkst Du es nach außen, ohne es integriert zu haben, ist ein schöner Schatz verloren.
Je unangenehmer das Gefühl, das Du zulässt, desto größer der Schatz darin.
Und wenn Du Zeugen dabei hast, während Du einen Schatz findest, sei sorgsam dabei, es ihnen mitzuteilen. Denn was für Dich ein Schatz ist, mag für jemand anderen die Erinnerung an einen Schmerz sein, der ihm oder ihr Angst macht.

Und nach all diesen Worten über die Liebe und die Angst…
Wem wäre es nicht zu verzeihen, in diesem Labyrinth auch einmal falsch abzubiegen oder andere zu verletzen?
Die Angst hat unendlich viele Fallen aufgestellt, in die wir alle tappen können.
Ich bin hier als Mensch, um sie erkennen zu lernen und so viele Hände zu halten wie möglich… Einander begleitend…
… auf dem Weg in das Zentrum des Unbekannten, das einem an jedem neuen Tag ein Stück vertrauter sein wird.
Denn nur vom Zentrum aus kann irgend jemand irgend jemandem helfen, sein eigenes Zentrum zu finden.

Und wir sollten uns helfen, nicht beschuldigen.

Von innen nach aussen leben.

Versuchen, zu verstehen, was geheilt werden will.

In jedem von uns.

Ich glaube daran, dass wir es eines Tages schaffen werden.

Denn der Kern in jedem Menschen ist gut, wenn er zur Welt kommt.

Das Licht ist immer stärker als die Dunkelheit.

Das mit dem Himmel auf Erden – das war ernst gemeint.

Doch der kommt nicht von oben. Der kommt aus dem Herzen.

Mitgefühl…

…mit Gefühl.

Ich lerne gerade ein wenig über das menschliche Gehirn. Die menschliche Wahrnehmung.

Wir sind zu allererst Gefühlswesen. Keine Computer mit Festplatte. Unser Gehirn ist mit dem Herzen verbunden. Unsere Sinne nehmen komplexe Dinge wahr. Es gibt nicht nur schwarz und weiss, Osten und Westen. Es gibt unendlich viele Farben, Trillionen von Impulsen, die durch Gedanken in Bewegung kommen.

Unsere Gedanken formen die Welt.

Das folgende Lied habe ich ein wenig verletzlich gesungen. Der Jazz-Club, in dem das Konzert vor einigen Jahren stattfand, hat seine Türen leider geschlossen. Es ist ein alter Standard, dem ich die deutschen Worte sinngemäß verliehen habe. Vielleicht erkennst Du ihn ja?

So sollten wir alle anfangen, es zumindest zu versuchen. Niemand ist perfekt. So war das nie gedacht. Die Verletzlichkeit ist unsere wahre Stärke. Mit ihr ist die Empathie verbunden.

Wir sind alle eins.

Ich denke an alle, die auf der Flucht sind, weil einige das vergessen haben.

Würden doch nur all jene, die dem Bösen verfallen sind, wieder fühlen, was sie als Kind spürten, als sie das erste Mal einen Regenbogen sahen. Mit einem offenen Herzen sind diese Grausamkeiten kaum zu ertragen. Ich kann es nur begrenzt an mich heranlassen, all die Kinder, die jeden Tag vor Angst weinen. Ich habe eine kleine Tochter, die jeden Tag lachend aufwacht. Ich habe den Luxus, mir erlauben zu können, die Zeitung einen Tag beiseite zu legen. Diese Menschen haben keine Wahl.Und trotzdem sollte ich kein schlechtes Gewissen deshalb haben. Der Krieg sollte keine Messlatte für das Leben sein, das wir anstreben können. Ich musste eine Liebe in diesen Krieg entlassen, doch mein Herz schlägt immernoch in meiner Brust.

Wir, denen es so viel besser geht als jenen, die vor dem Bösen fliehen oder sich vor den Bomben in Kellern verstecken müssen, wir sollten nicht auf hohem Niveau jammern. Wir sollten versuchen, Gutes in die Welt zu entlassen, um das Gleichgewicht der irdischen Polarität wieder herzustellen. Was können wir tun, um Gaia etwas zurück zu geben?

Ich wünsche mir so sehr, dass die Grenzenlosen aus diesem inneren Alptraum erwachen und die Zornesmasken ablegen, die blutgetränkten Hände heben und die Farben wieder in ihre Herzen hineinlassen. Ich wünsche mir so sehr, dass auch offizielle Bomben gegen Unschuldige nicht mehr fallen und die Menschen ihre Häuser wieder aufbauen können. Wo keine Mauer steht, muss auch kein Tunnel gegraben werden. Ich wünsche mir, dass die Mauern der Angst fallen, heilige Städte geteilt und Gotteshäuser jeder Art geachtet werden.

Auf dass alle schwarzen Flaggen und Propaganda-Schriften vergraben werden. Ich glaube, die Welt ist so in Aufruhr, weil wir sie zu lange ausgebeutet haben. Wir haben zu lang nur an uns gedacht und einander dabei vergessen. Und wir haben Obrigkeiten die Verantwortung überlassen, die wir selbst tragen müssten.

Ich hoffe darauf, dass alle Menschen genügsam und friedlich miteinander leben wollen und bereit sind, auf Unnötiges dafür zu verzichten. Ich hoffe darauf, dass wir die Schöpfung und die Tiere leben lassen. Leben hat nichts in Massentier-Fabriken und Genlabors verloren. Es war schon längst perfekt, bevor es uns gab.

Auf dass der Heuschrecken-Kapitalismus endlich ein Ende findet und unsere demokratisch gewählten Politiker endlich Entscheidungen zum Wohle des Volkes treffen. Wir haben die Mittel, die Kapazitäten und den Intellekt, alle Kinder auf der Welt zu versorgen, die Erde zu bewahren und ihr gut zu tun. Es sollte um das Bewahren gehen, nicht um den stetig wachsenden Profit von Großkonzernen.

Möge das Gute den Hass zurückdrängen,  die Unschuldigen zurück nach Hause bringen und die Kinder dieser Welt beschützen. Möge das Gute die Zukunft gestalten und wegweisende Entscheidungen von weltweit operierenden Gremien entscheidend beeinflussen.

Wir sind alle eins.

Wir haben nur diesen einen Planeten.

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