Singer-Paintwriter

Singer-Paintwriter

„Nanu? Singer-Paintwriter? Das hab ich ja noch nie gehört! Hat die sich verschrieben?“

Nein, nein, diese Berufungs-Bezeichnung fiel mir ein, da das allseits bekannte „Singer-Songwriter“ bei mir einfach nicht mehr umfassend genug beschreibt, was ich tue.

das Dröhnen der Maschine; lauter aber unwichtiger als Lieder

Usual Girl (Hörprobe unten)

Dieses Lied schrieb ich, als mir klar wurde, dass ich keine Singer- Songwriterin mit Band mehr sein wollte.

Damals wusste ich noch nicht, dass ich eigentlich Singer- Paintwriterin bin, geschweige denn wusste ich, dass ich selbst diesen Begriff einmal erfinden würde… 🙂

Natürlich hat eine Entwicklung immer Geschichten parat, die von Ungemütlichkeiten berichten könnten.

Enttäuschungen aber sind die größten Geschenke, denn sie ent-täuschen die Wahrnehmung und das Ausrichten vom und auf das Leben… Das Lied Usual Girl entstand aus genau so einem Wendepunkt.

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Ein usual girl werde ich wohl aber ironischerweise niemals sein. Aber eine Frau, die ein bescheidenes Leben lebt und auf die Scheinwerfer verzichten kann. Ruhm bedeutet mir nichts, im Gegenteil, er löst in mir einen Fluchtreflex aus.

Mir bedeuten Alltäglichkeiten etwas. Die kleinen Dinge des Lebens. Nur zu singen, um den Lebensunterhalt zu verdienen, nein, das ist nicht meins. Ich bin nicht kompatibel mit den Gegebenheiten und Anforderungen, die zu so einem Leben gehören.

Die Bühne käme nur in Betracht, wenn ich dabei Farben und Wortbilder sprechen lassen könnte. Auch sollte die Plattform möglichst auf selber Ebene mit den Zuhörern sein. Meine Person ist nicht wichtig, sondern nur das, was mich berührt, mit anderen zu teilen und ihnen den Raum zu geben, selbst aktiv zu werden in der Wahrnehmung, im Nutzen der eigenen Sinne.

Nicht nur die Ohren, auch die Augen, auch das Empfinden beziehungsweise das sinnliche Erfahren stehen für mich im Fokus der Präsentation…

Als Person auf der Bühne spricht man die äußeren Augen an, ja. Die Eitelkeiten und Normen sind Teil der Maschine Musikbusiness.

Aber ein Bild oder eine Performance kann mehr. Sie sprechen auch die inneren Augen an.

So erlebt man ein erfülltes Bezeugen: mit nach innen geöffneten Augen.

Ich erfinde deshalb ein neues Herangehen. Und das ist ein Prozess, kein erdachtes Konzept.

Der Transport von Musik macht für mich erst dann Sinn, wenn auch die anderen inneren Facetten, die bei mir mit der Musik zusammenhängen, aufleben – sich zeigen können. Durch Farben, Bilder, und Geschichten.

Ich selbst würde am liebsten komplett im Hintergrund bleiben. Denn genau das geschieht, wenn ich kreativ bin – meine Person verschwindet und meine Seele blüht auf. Alles ist ein zusammenhängendes Mobilé. Würde eine Komponente fehlen, wäre es nicht komplett und hinge schief. Diese Seite ist ein Versuch, mich an diese neue Darstellungsform heranzutasten.

Und jeder Besucher der Seite ist ein Zeuge.

Ein dickes Danke an den lieben Babu Menos: Zuerst einmal für das Basteln dieser Seite und in diesem Zusammenhang für die wundervoll erdenden Percussions, deine Basslinie und das Produzieren meiner ersten englischen Lieder, die ich damals noch mit Vierspurkassettenrekorder vorskizziert hatte (und danke für das geduldige Unterrichten in den Aufnahmemöglichkeiten am PC und Dein Vertrauen in mich)!!! Und dankeschön auch und an mein Bruderherz Johannes Raab, für die Celli 🙂

 

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